Katzenrassen >> Norwegische Waldkatzen Die Norwegische WaldkatzeGeschichte - Zuchtstandard - Charakter - Literatur Die Geschichte der Norwegischen Waldkatze
Lange schon gibt es Geschichten, Sagen, Märchen und Lieder aus Norwegen in denen von Wald-, Feen- und Trollkatzen erzählt und diese auch besungen werden. Diese Katzen spielen schon in der nordischen Göttermythologie eine große Rolle. So wird von einer so großen Katze berichtet, dass es selbst dem wegen seiner Stärke gefürchteten Gott Thor nicht möglich war, sie hochzuheben. Für Thor dürften solche Katzen allerdings nicht unbekannt gewesen sein, da seine Mutter Freya, die nordische Liebesgöttin und Gemahlin des Wodan, diese Katzen mit den langen buschigen Schwänzen für den allnächtlichen Ausflug vor ihren goldenen Himmelswagen gespannt haben soll. Jedenfalls hat sich die Norsk Skogkatt hervorragend an die rauhen skandinavischen KIlimabedingungen angepasst, und die Natur stellte dabei härteste Anforderungen. Wie ein schöner "Zwerg-Luchs" ist sie die "Trollkatze" der norwegischen Fauna. Das Fell der Norwegischen Waldkatze steht für eine perfekte Anpassung an die Lebensbedingungen in Norwegen. Es musste lange Kaltwetterperioden und kurze Sommer mit oft längeren Regenperioden, die klirrende Kälte und schneereiche Winter überstehen. Der Waldkatzenpelz mit seiner leichten, aber dichten Unterwolle, dem längeren, leicht fettigen Deckhaar, den Grannen, an denen das Regenwasser einfach abperlt, stellt eine optimale Lösung dar und schützt vor Erkältungen und Erfrierung. Der ausschlaggebende Gedanke zum Aufbau einer Zucht dieser groß und kräftig gebauten Waldkatzenart war die Erhaltung dieser Rasse. Immer seltener war die Norwegische Waldkatze zu sehen und langsam aber sicher vom aussterben bedroht. Ursache hierfür war hauptsächlich die Vermischung der Norwegischen Waldkatze mit der kurzhaarigen Hauskatze, da das Gen für Kurzhaar dominant gegenüber dem für Langhaar ist. In Norwegen sah man dieser Entwicklung mit Besorgnis entgegen und um das völlige Verschwinden dieser schönen Halblanghaarkatze zu verhindern begann eine kleine Gruppe von norwegischen Züchtern eine planmäßige Zucht.
Da die Norwegische Waldkatze in Skandinavien auf Grund ihres freundlichen Wesens als Hauskatze sehr beliebt war, kannten auch schon vor 1973 relativ viele Menschen diese Rasse. Für Else und Egil Nylund war sie damals jedoch unbekannt. Sie fanden allerdings, dass sie sehr schöne Katzen in ihrem Haus hielten und machten auch einige Fotos von ihnen. Zu der Zeit hatten Carl und Helen Nordane (vom Vorstand des Vereins Norak und des norwegischen. Dachverbandes NRR), sowie Edel Runas (vom NRR-Zuchtausschuss) einen Aufruf veröffentlicht, um Menschen anzusprechen die mit Norwegischen Waldkatzen zusammen lebten, um geeignete Tiere für die Grundlage der Zucht zu finden, damit diese Rasse gerettet werden konnte. Der damalige Zzüchterrat erinnert sich, dass man loszog, um zwei Katzenjunge bei Else und Egil Nylund in Oslo zu besichtigen. Man hatte von einer prachtvollen roten Waldkatze gehört, aber den Experten traten beinahe Tränen in die Augen, als sie den braun-weiss-getigerten Truls zu Gesicht bekamen. Ein Prachtexemplar - er wurde der "Vater" der Rasse Norsk Skogkatt. Damit hatte man eine gute Basis für die Zucht der Norwegischen Waldkatze und so wurde Pippa, die Katze von Edel Runas mit Truls verpaart. Am 17. April 1974 wurden Pjewiks Forest Troll und Pjewiks Forest Nisse geboren - der Anfang war somit gemacht. Es folgten eine Reihe von Verpaarungen verschiedener Linien und viele Ausstellungen mit Waldkatzen wurden besucht, auf denen die Katzen von einem Zuchtausschuss geprüft wurden. Der selektierte jedoch sehr streng und erkannte nur wenige Katzen zur Rasse an. Es wurde weiter gezüchtet, was nicht immer einfach war, da nur wenig anerkannte "Stammeseltern" vorhanden waren, aber es mussten, um eine Anerkennung der Rasse bei der Fife (Féderation internationale Feliné) bewirken zu können, drei vollständige Generationen nachgewiesen werden. Mit der Zeit begeisterten sich immer mehr Enthusiasten an der Züchterarbeit und im Jahr 1975 wurde die Idee einer Interessengemeinschaft der Norwegischen Waldkatze realisiert - der Norsk Skogkattring wurde gegründet. 1976 wurde die Waldkatze provisorisch anerkannt. Dann kam die große Feuerprobe - Carl-Fredrik Nordane reiste zur Generalversammlung der Fife nach Paris im November 1977 als Vertreter des NRR. Dort präsentierte er Fotos von Truls und anderen Waldkatzen und ganz Norwegen saß zu Hause und drückte die Daumen. Zu guter Letzt konnten sie siegesgewiss mit der norwegischen Flagge winken und noch am gleichen Abend war Truls Bild überall im Fernsehen zu sehen, die Zeitungen folgten rasch. Von Anfang an wurde der norwegische Standard der Rasse anerkannt und blieb seither grundlegend, wurde 1987 etwas justiert und noch einmal 1993. Die Norwegische Waldkatze soll nicht, wie sonst üblich, nach der Qualität der Farbe, sondern nach der Form und dem Typus beurteilt werden. Auch wenn die Rasse nach und nach in verschiedene Farbgruppen aufgeteilt wurde, geschah dies bloß im Hinblick auf die sonst zu großen Gruppen bei den Ausstellungen. Die allererste Weltmeisterschaft für Rassekatzen wurde 1991 in München arrangiert. Der Gewinner war eine Norsk Skogkatt - Flatlands Bjornstjerne. Standard der Norwegischen Waldkatze
CharakterNorwegische Waldkatzen sind allgemein sehr lebhaft, neugierig und gelehrig. Sie sind sehr gesellig und anhänglich. Ihr Charakter und ihr Wesen haben schon viele verzaubert. Die Norwegische Waldkatze ist verschmust und verspielt. Man kann sie als Familienkatze bezeichnen. Sie liebt ihren Menschen, aber auch andere vierbeinige Mitbewohner. Die Waldkatzentrolle sind anhänglich, verspielt, aber keine "Randalierer". Einfach eine Katze zum Anfassen, wie aus dem Bilderbuch. Ihre Natürlichkeit hat sie sich all' die Jahre bewahrt. Und dies sollte auch das Ziel aller Züchter sein. Damit wir auch in den nächsten Jahren gesunde, typvolle Norwegische Waldkatzen mit einem bezaubernden Charakter vorfinden werden. Literatur:
Züchter: Herzlichen Dank an Lersjörn's
Norwegische Waldkatzen und Aminius
für Fotos und Texte! |
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